Den SKW erwartet in Katutura ein heißer Tanz Personalprobleme - Do, 2014-08-14 07:35 — Allgemeine Zeitung
Windhoek (mw) • Der Sportklub Windhoek kämpft am kommenden Wochenende um die Meisterschaft in der U17-Fußballliga. Im Endspiel erwartet die Grün-Weißen ein heißer Tanz, denn die Reise geht zu den Pro Kids nach Katutura (Anpfiff: Samstag, 9.30 Uhr beim NFA Soccer Haus). „Die Chancen stehen 50 zu 50. Wer die bessere Tagesform hat, wird das Spiel gewinnen“, sagte Coach Rolf Beiter im exklusiven Interview mit der AZ.
Schon in der regulären Saison hatten der SKW und die Pro Kids Platz 1 und 2 der Tabelle belegt. Das direkte Duell entschied der SKW knapp mit 1:0 für sich. Dass dem SKW eine schwere Partie bevorsteht, zeigte sich bereits bei den Playoffs am vergangenen Wochenende, wo die Pro Kids auf ganzer Linie überzeugten. Im Viertelfinale bezwangen sie die Kaizen-Fußball-Akademie (KFA) ebenso souverän mit 2:0 wie anschließend auch die hoch eingeschätzten Ramblers. Dabei standen die Pro Kids vor allem in der Defensive kompakt und kontrollierten die Partie. „Die sind physisch sehr stark und steigen hart ein. Es wird nicht leicht, die Abwehr zu knacken“, warnte Beiter.
Der SKW hatte im Viertel- und Halbfinale mehr Mühe. Die Partien gegen JCV und die Namib Colts gewann der Klub aus dem Stadtteil Olympia jeweils mit 3:2. Dabei fielen die Personalprobleme des Klubs zeitweise deutlich auf. Gleich sieben Stammspieler musste das Trainergespann mit Beiter und Steven Achomub ersetzen, die vor allem in der Defensive schmerzlich vermisst wurden. Größtes Problem ist dabei der Ausfall des langzeitverletzten Keepers Christoph Krönke, der mit Leistenproblemen schon ein knappes halbes Jahr pausiert. SKW-Jugendkoordinator Klaus Lühe gab zu, dass „wir diese Baustelle einfach nicht in den Griff bekommen“.
So muss im Endspiel erneut ein Feldspieler das Tor hüten. „Wir haben auch überlegt, den U15-Torwart spielen zu lassen, aber da würden wir ihn schon extrem ins kalte Wasser werfen und er würde sich vielleicht Vorwürfe machen, wenn es schlecht läuft“, berichtete Beiter. Stattdessen rückt voraussichtlich Johannes Anguhu oder Felix Lühe zwischen die Pfosten. Beide hatten zuletzt bereits mehrfach die Position des Schlussmanns übernommen. Anguhu stellte mit zwei Treffern im Halbfinale gegen die Namib Colts aber auch seine Wichtigkeit in der Offensive unter Beweis.
Fragezeichen stehen hinter dem Einsatz der angeschlagenen Lühe, Daniel Hassenpflug, Tangeni Ndeitunga, dem erkrankten Olaf Beiter und Dieter Kebbel. Am Mittwoch fehlten im Training noch alle fünf Wackelkandidaten, was sich beim Abschlusstraining ändern soll. Dort werden alle Spieler zum Fitnesstest erwartet. Im Fall Kebbel bemüht sich der Klub zudem, einen für Samstagmorgen geplanten Flug nach Kapstadt in die Abendstunden zu verlegen.
Beiter signalisierte zudem, dass er aufgrund der Bedeutung des Spiels bereit ist, gewisse Risiken einzugehen. „Da es das letzte Saisonspiel ist, werden wir mit Einverständnis der Eltern wichtige Spieler vielleicht auch aufstellen, wenn sie nicht ganz fit sind“, so Beiter. Alle Schlüsselspieler sollen beim Endspiel am Samstag zumindest auf der Bank Platz nehmen, um dem Team im Notfall beizustehen.
Der Verletztenmisere zum Trotz ist die Stimmung beim SKW vor dem Finale gut. Beiter betonte, dass „die ganze Truppe positiv gestimmt ist“ und die Kicker der Partie „bereits entgegen fiebern“. Seine Elf will er für das Finale offensiv einstellen: „Wir kassieren schnell mal ein bis zwei Gegentore. Deshalb werden wir zwei, drei Tore schießen müssen, um zu gewinnen.“ Die Zuschauer dürfen sich also auf eine muntere Partie freuen.